Wie läuft eine Osteopathie-Behandlung ab?
Falls Sie bislang noch nicht an einer osteopathischen Behandlung teilgenommen haben, erfahren Sie auf dieser Seite mehr über den Ablauf einer Osteopathie-Behandlung im Allgemeinen.
Das Anamnesegespräch
Eine osteopathische Behandlung beginnt mit dem Anamnesegespräch. Dabei handelt es sich um ein ausführliches Gespräch über die aktuellen Beschwerden der Patientin bzw. des Patienten. Es werden u.a. Fragen gestellt wie: Warum sind Sie hier? Welche Symptome haben Sie? Seit wann bestehen die Beschwerden? Hatten Sie einen Unfall/Sturz? Gibt es weitere Erkrankungen?
Ärztliche Berichte aus MRT-, CT- oder Röntgenaufnahmen sollten Sie zum ersten Gespräch, wenn möglich bitte mitbringen.
Außerdem wird die Krankheitsgeschichte weit in die Vergangenheit erfragt. Dabei können sich Zusammenhänge zu den momentanen Beschwerden ergeben, denn die Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapieform. Der Mensch wird als Ganzes gesehen.
Vor jeder weiteren osteopathischen Behandlung wird eine Zwischenanamnese durchgeführt, um nach dem Wohlbefinden der Patientin bzw. des Patienten zu fragen, den aktuellen Stand der Therapie zu erfahren und das weitere Vorgehen zu beurteilen.
Was hat sich verbessert, was noch nicht? Gab es eine kurzzeitige Erstverschlimmerung? Wie steht es um die Beweglichkeit und die Symptome? Diese und weitere Fragen werden kurz besprochen.
Die Untersuchung
Im weiteren Verlauf wird das Beschwerdebild genauer in Augenschein genommen. Dazu ist eine körperliche Untersuchung notwendig, um sich in konkretes Bild von Ihrer Körperhaltung, den Gelenkbeweglichkeiten und spezifischen Gewebezustände zu machen. Bei einer osteopathischen Untersuchung wird die Patientin bzw. der Patient als Ganzes untersucht und nicht nur die Körperregion, in der die Symptome vorhanden sind.
Die Untersuchung beginnt in einer neutralen Ausgangsposition im Stehen. Aus der Körperhaltung und der Orientierung im Raum ergibt sich ein erster allgemeiner Eindruck über potentielle Fehlbelastungen und Kompensationen. Auch die Krümmung der Wirbelsäule wird an dieser Stelle beurteilt und sichtbare Auffälligkeiten notiert.
Mögliche Abweichungen von der Körpermitte können hier bereits identifiziert werden.
Im Sitzen finden weitere funktionelle Tests statt. Zur Beurteilung der Wirbelsäule werden Beugung, Seitneigung und Drehbewegung untersucht. Mit spezifischen Tests kann die Beweglichkeit einzelner Gelenke beurteilt werden. Danach folgt das Abtasten des Körpers zur Einschätzung der Gewebequalität und zum Auffinden von Verklebungen und Dysbalancen.
Die „Werkzeuge“ eines Osteopathen sind seine Hände. Damit versucht er den Zustand der Gewebe zu erspüren und Veränderungen zu ertasten. Für die sogenannte Palpation ist Erfahrung und Feingefühl notwendig. Sie wird im Stehen, Sitzen und Liegen angewendet. Ziel der Palpation ist es, Blockaden und Bewegungsdefizite im Körper wahrzunehmen und Ursachen für Beschwerden zu finden.
Dabei liefern Hauttemperatur, Farbe und Verschieblichkeit wertvolle Hinweise auf die Beschaffenheit des Gewebes darunter. Dennoch können die Ursachen für Beschwerden in anderen Regionen des Körpers liegen. Eine fundierte Ausbildung und jahrelange Erfahrungen helfen dem Osteopathen, die einzelnen Merkmale zu interpretieren und für die Behandlung zu nutzen.
Die osteopathische Behandlung
Die Behandlung findet, wie auch die Untersuchung, mit den Händen des Osteopathen statt. Dabei kommen spezifische Handgriffe und osteopathische Techniken zum Einsatz. Jeder Ablauf einer Osteopathie-Behandlung ist individuell auf die Patientin bzw. den Patienten abgestimmt. Je nach Beschwerdebild und Zielsetzung werden die unterschiedlichen Techniken modifiziert und eingesetzt.