Osteopathie bei Beckenschiefstand

Beckenschiefstand ist kein seltenes Phänomen und stellt grundsätzlich keine Besonderheit dar. Dennoch können Beckenschiefstellungen, die bspw. durch anatomische oder funktionelle Beinlängendifferenzen verursacht werden, zu rezidivierenden (wiederkehrenden) Beschwerden führen. Dazu zählen oftmals Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und Rückenschmerzen. Diese können in Verbindung mit muskulären Verspannungen auftreten und werden dadurch häufig erst wahrgenommen. Bei dauerhaften oder wiederkehrenden Schmerzsymptomen besteht die Gefahr einer chronischen Schmerzentwicklung. Aus diesem Grund kann zunächst eine umfangreiche osteopathische Untersuchung sinnvoll sein, um mögliche Ursachen ausfindig zu machen und eine plausible Behandlungsstrategie zu entwickeln.

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Was ist ein Beckenschiefstand?

Unterschiedlich lange Beine können mit der Zeit zu Beschwerden und Schmerzen führen. Bei einem Beckenschiefstand befindet sich die optimale Lage des Beckens nicht in der Mitte, sondern weicht von dieser ab. Das heißt, die Stellung des Beckens ist asymmetrisch ausgerichtet. Das Becken kann unphysiologisch gekippt, verdreht oder geneigt sein. Der Körper versucht diese Fehlhaltung zu kompensieren, wodurch weitere Probleme wie Fehlbelastungen oder muskuläre Spannungen verursacht werden können.

Wenn ein Beckenschiefstand oder eine Beinlängendifferenz über einen längeren Zeitraum bestehen, können sich daraus Folgen für die Körperhaltung und das allgemeine Bewegungsverhalten ergeben. Zum Beispiel kann dadurch eine skoliotische Fehlhaltung bis hin zu einer Skoliose entstehen. Außerdem sind Auswirkungen nach unten möglich und können zu Hüftschmerzen, Knieschmerzen oder Fußschmerzen führen. Auch Reizungen der Achillessehne und der Fußsohle sind häufige Symptome.

Welche Ursachen kann ein Beckenschiefstand haben?

Die Ursachen für einen Beckenschiefstand können unterschiedlich sein. Eine anatomische Beinlängendifferenz kann möglicherweise bereits im Kindesalter entstanden sein, zum Beispiel durch Schädigung der Wachstumsfuge, eine Veränderung des Hüftgelenks (Hüftdysplasie), eine Beinachsenfehlstellung oder eine Fehlentwicklung der Fußgewölbe. Im Erwachsenenalter können u.a. Frakturen, Gelenkarthrosen sowie künstliche Hüft- oder Kniegelenke für eine anatomische Beinlängendifferenz verantwortlich sein.

Funktionelle Beinlängendifferenzen führen zu zeitweisen Beschwerden und können durch Gelenkblockaden der Kiefergelenke, der Wirbelsäule, des Iliosakralgelenks (ISG) sowie der Fußwurzelknochen verursacht werden. Gründe dafür können Verletzungen in der Vergangenheit, Fehlbelastungen oder Bewegungsmangel sein.

Wie kann ein Beckenschiefstand osteopathisch behandelt werden?

Im Mittelpunkt der Osteopathie bei Beckenschiefstand steht zunächst die Korrektur möglicher funktioneller Beinlängendifferenzen. Funktionelle Beinlängendifferenzen sind nicht strukturell bedingt oder angeboren, sondern werden durch Gelenkblockaden, fasziale oder muskuläre Verspannungen verursacht. Fehlbelastungen sind die Folge und haben Auswirkungen auf die statische Haltung und somit auf den gesamten Körper.

Die osteopathische Behandlung wird mit den Händen durchgeführt, wobei in erster Linie Muskeln und Faszien behandelt werden, die unmittelbaren Einfluss auf die Stellung des Beckens haben. Auch die Fußgelenke werden berücksichtigt, untersucht und behandelt. Die Position des Beckens wird außerdem durch die Stellung der Wirbelsäule und der einzelnen Wirbelkörper beeinflusst. Auch diese Region wird osteopathisch untersucht und bei Bedarf manuell korrigiert. Dadurch können Gelenkblockaden der Wirbelsäule und der Iliosakralgelenke behoben und eine funktionelle Beweglichkeit wieder hergestellt bzw. verbessert werden.