Wodurch entsteht Zähneknirschen?

Zähneknirschen oder auch das Zusammenbeißen der Zähne (Bruxismus) ist ein häufig beobachtetes Phänomen in unserer heutigen Zeit. Ursachen sind oft chronischer Stress, Leistungsdruck und eine hohe Erwartungshaltung am Arbeitsplatz. Auch im Privatleben können psychische Belastungen und Drucksituationen auftreten, die für erhöhte Spannungen in den Kiefergelenken sorgen.

Die Verarbeitung und der Abbau von Stress und Belastungen finden auch unterbewusst im Schlaf statt. Dann kommt es u.a. zum nächtlichen Zähneknirschen oder zum unkontrollierten Zusammenbeißen der Zähne. Hierbei ist die Gefahr von Abrieb und Beschädigung der Zähne besonders hoch. Ob Osteopathie bei Zähneknirschen helfen kann, erfahren Sie nachfolgend.

Warum kann Zähneknirschen zu Problemen führen?

Dauerhaftes Zähneknirschen verläuft nicht ohne Spuren zu hinterlassen. Die Kaumuskulatur entwickelt hohe Kräfte und überträgt diese beim Knirschen und Beißen auf die Zähne, die Zahnhälse und die Zahnwurzeln. Auch das Kiefergelenk und die angrenzende Kaumuskulatur reagieren mit hoher Anspannung. Mit der Zeit reiben die Zähne ab und verlieren an Zahnschmelz.

Die Zahnhälse werden empfindlicher und sensibler gegenüber Kälte- und Wärmereize. Zu einer Parodontose kann es zusätzlich kommen. Zahnwurzeln entzünden sich durch andauernden Druck auf den Zähnen und verursachen Zahnschmerzen. Die beanspruchte Kaumuskulatur kann myofasziale Triggerpunkte entwickeln und zu schmerzhaften Kaubewegungen führen. Auch Gähnen und Sprechen kann als sehr unangenehm empfunden werden.

Allerdings werden durch das Zähneknirschen nicht nur der Kiefer und die Zähne negativ beeinflusst. Da durch diesen Prozess enorme Kräfte entstehen, müssen diese vom Körper absorbiert und somit weitergeleitet werden. Die Halswirbelsäule und die Nackenmuskulatur fangen hierbei Kräfte ab, was sich in Form von Nackenverspannungen oder Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule zeigen kann.

Außerdem kann es aufgrund der Halswirbelsäulenblockaden zu Schwindel oder Tinnitus kommen. Die Kräfte der Kaumuskulatur und die Verschiebung der Kieferknochen können sich allerdings auch auf andere Körperregionen auswirken. Beispielsweise kann es zu migräneartigen Kopfschmerzen, Brustwirbelsäulenblockaden oder zu Blockaden im Kreuz, dem ISG, kommen.

Mögliche Langzeitfolgen durch Zähneknirschen

  • Zahnschäden durch starken Abrieb

  • Kiefergelenkarthrosen mit Gelenksteifigkeit

  • Wiederkehrende Nackenverspannungen

  • Chronische Nacken-, Rücken- und Gelenkschmerzen

  • Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule

  • Wirbelsäulenblockaden

  • Migräneartige Kopfschmerzen

  • Schwindel oder Tinnitus

Osteopathie bei Zähneknirschen?

Die Ursachen für Kieferbeschwerden sind nicht leicht zu diagnostizieren. Das liegt u.a. auch an den vielfältigen Symptomen, mit denen eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) einhergehen kann. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten in unterschiedlichen Organsystemen. Unregelmäßigkeiten und Asymmetrien können direkt oder indirekt mit dem Kauapparat in Zusammenhang stehen. Funktionelle Störungen können in den Kiefergelenken selbst, durch einen fehlerhaften Aufbiss der Zähne (Okklusion) oder durch übermäßige Spannungen in der Kaumuskulatur entstehen.

Darüber hinaus müssen auch Haltungsabweichungen in der gesamten Wirbelsäule und ein Schiefstand des Beckens in Betracht gezogen werden. Zusammenfassend gesagt, kann die Ursache für eine craniomandibuläre Dysfunktion im ganzen Körper zu finden sein, vom Kopf bis zu den Füßen. Osteopathie kann durchaus hilfreich sein.